Wir wünschen uns, dass alle dieses „Plus“ empfinden
Frau Heubner-Christa, im Jahr 2024 fand der Wechsel in der Geschäftsführung statt. 2025 startet mit der Umfirmierung: Aus Evangelischer Behindertenhilfe Dresden und Umland wird ab dem 01.01.2025 offiziell die Implus Dresden gGmbH.
Das ist richtig. Der Wunsch nach einem neuen Namen war groß und wurde von meinem Vorgänger Matthias Kühn und einem Team lange vorbereitet. Ich finde ihn und die Gedanken, die dahinter stehen sehr gelungen und darf nun die Einführung begleiten.
Was gab den Impuls für den neuen Namen?
Das Wort „Behindertenhilfe“ stellt die Hilfsbedürftigkeit unserer Kunden oder Beschäftigten in den Mittelpunkt, die wir nicht auf ihre Behinderung reduzieren möchten. Für uns ist es nur eines von vielen Merkmalen eines Menschen. In unseren Bildungseinrichtungen – beispielsweise der Krippe oder dem Integrationskindergarten begleiten wir viele Kinder ohne Handicap, auch in der Frühförderung. In unserem Hotel am Schwanenhaus, dem CAP-Markt oder dem Café Lloyds verfolgen wir einen inklusiven Ansatz. Dort arbeiten Menschen mit und ohne Handicap. Sie arbeiten miteinander und lernen voneinander. Darauf möchten wir den Fokus setzen.
Was hat Sie zu „Implus Dresden“ inspiriert?
Dem neuen Namen hat man sich schrittweise genähert. Zu Beginn der Namensstrategie stand ein kreativer Prozess, an dem sich Mitarbeitende aus allen Bereichen beteiligten. Anfangs wurden beispielsweise Wortlisten erstellt. Die Mitarbeiter haben beschrieben, wie es sich für sie anfühlt, bei der Behindertenhilfe zu arbeiten oder wie wir mit unseren Werten das Leben von Klienten bereichern. Das Team hat Merkmale gesucht, die uns einzigartig machen. So wurde der Name über viele Monate hinweg entwickelt.
Welche Bedeutung steht hinter Implus?
Die Wortschöpfung ist inspiriert von dem Wort „Impuls“. Jeder von uns schafft bei seiner täglichen Arbeit Impulse. Mit vielen guten Impulsen schaffen wir ein Plus: An Lebensfreude, Zufriedenheit, Gefühlen oder Fähigkeiten.
Die zentrale Idee hinter Implus ist also, dass die Mitarbeiter Kunden oder Beschäftigten positive Impulse geben?
Ja und umgekehrt natürlich auch, das ist ganz wichtig! Wir geben Menschen Impulse und bekommen Impulse zurück. Personen mit Behinderungen haben Fähigkeiten, die sich manchmal von denen von Menschen ohne Behinderungen unterscheiden. Sie sind zu vielem fähig und inspirieren uns. Wer bei uns lernt, lebt oder arbeitet soll dieses positive Selbstbild haben. Wir wünschen uns, dass alle dieses Plus empfinden.
Auffällig ist, dass der Name Behinderung entfällt, aber auch „Evangelisch“ als konfessionelle Basis. Was ist der Grund dafür?
Implus ist ein Kunstwort. Es stellt weder Personen noch deren Abhängigkeiten ins Zentrum. Es zeichnet ein positives Bild unserer Arbeitswelt, aber auch von unserem Verständnis einer inklusiven Gesellschaft. Unsere konfessionellen Wurzeln behalten wir natürlich bei. Das Wort Gottes und Nächstenliebe begleiten unser Miteinander. Es wird auch durch den neuen Namen wunderbar transportiert: Stellen Sie sich ein „Plus-Zeichen“ bildlich vor – so sehen Sie darin auch das Kreuz.
Ändert sich durch den neuen Namen auch etwas an ihrem Außenauftritt?
Der Name fügt sich in unser bisheriges Logo der Diakonissenanstalt Dresden ein. Begleitend zur Umbenennung haben wir 2024 eine neue Website gestartet, die Besuchern unser Angebotsspektrum ausführlich zeigt und Einblicke in unser tägliches Miteinander gibt. In diesem Zuge haben wir ein Corporate Design entwickelt. Basis ist ein Mosaik in vielen unterschiedlichen Formen und Farben. Es steht für die Vielseitigkeit der Menschen, die bei uns arbeiten oder die wir betreuen dürfen.
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Über die Implus Dresden gGmbH. Die Implus Dresden gGmbH ist eine diakonische Einrichtung und ein Tochterunternehmen der Ev. Luth. Diakonissenanstalt Dresden e.V. mit rund 300 Mitarbeitenden. Das Unternehmen unterstützt rund 1.000 Menschen mit Behinderungen und bietet ihnen vielfältige qualifizierte Angebote zur Betreuung, Förderung und Bildung und beruflichen Integration. Implus Dresden betreibt verschiedene Einrichtungen, wie eine Frühförder- und Beratungsstelle, einen inklusiven Kindergarten und eine Kinderkrippe, die Förderschule am Burkersdorfer Weg, verschiedene Wohn-, Förder- und Betreuungsangebote, eine Ergotherapie Praxis sowie die Weißiger Werkstätten. Das Café Lloyds, der CAP-Supermarkt und das Hotel am Schwanenhaus runden das Angebot ab.